+++SONDERMELDUNG+++ Rosekids goes Finanzmarkt

Es gibt großartige Neuigkeiten zu verkünden! Der Vorstand hat kürzlich einen umfassenden Plan beschlossen, um unsere andauernden finanziellen Probleme ein für alle mal zu lösen. Die Ideen dazu kursieren schon seit einigen Monaten innerhalb des Vorstandes, wurden dort immer wieder diskutiert und weiterentwickelt. Jetzt ist es endlich offiziell: die Rosekids sollen – so unglaublich es klingt – an die Börse gehen!

Möglich wird dieser Schritt durch eine Gesetzesänderung im Körperschaftsrecht, die die Bundesregierung im Februar verabschiedet hat. Sie beinhaltet unter anderem eine neue Regelung, die es gemeinnützigen eingetragenen Vereinen erlaubt, an die Börse zu gehen und eigene Aktien auszugeben. Dies soll einfacher und unbürokratischer gehen, als es bei kommerziellen Unternehmen der Fall ist.
Das neue Gesetz gilt ab dem 1. Juni 2012 und es wird erwartet, dass zahlreiche gemeinnützige Vereine in Deutschland von dieser neuen Möglichkeit der Kapitalbeschaffung Gebrauch machen. Auch wir als Vorstand der Rosekids glauben, dass das eine großartige Chance für uns ist und danken der CDU-Bundestagsfraktion für ihren gelungenen politischen Vorstoß.

Wie wird der Börsengang im Einzelnen ablaufen?

Das Datum für unseren Börsengang steht bereits fest: am Montag, den 4. Juni 2012 wird sich der Rosekids e.V. bei der Baden Stock Exchange (einem regionalen Börsenunternehmen) für den Handel anmelden. Der Emissionspreis für eine Rosekids-Aktie wird bei 12,87€ liegen. Ordentliche Mitglieder und Fördermitglieder, die am ersten Tag eine Aktie kaufen, erhalten eine weitere geschenkt – es lohnt sich also! Erwerben kann unsere Aktie natürlich jeder, auch wenn er kein Mitglied ist.
Geschätzt soll der Börsengang ca. 2300€ in die Vereinskasse Spülen.

Nach den Prognosen der meisten Finanzexperten wird der Markt für die neuen gemeinnützigen Aktien sehr schnell expandieren und die notierten Vereine hohe Wachstumszahlen erreichen. Der Vorstand rechnet mit einer Verdopplung unserer Rosekids-Aktien innerhalb der ersten fünf Jahre. Um noch besser von dieser Steigerung profitieren zu können, wird der Verein selbst eigene Aktien im Wert von 920€ kaufen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt mit Gewinn wieder verkaufen zu können.

Neben uns planen übrigens auch einige unserer Partnervereine in Freiburg den Schritt an den Kapitalmarkt: so denken auch der Verein Fluss e.V. und die Rosa Hilfe Freiburg über einen baldigen Börsengang nach.

Finanztechnische Kniffe versprechen noch mehr Gewinn

Das mit dem Börsengang eingenommene Geld soll nicht einfach direkt verwendet, sondern nach dem Willen des Vorstands weiter vermehrt werden. Mit ein paar einfachen Buchungstricks, die auch der Laie versteht, ist das möglich: der Verein wird nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen – also Schuldpapiere – ausgeben, die er dann von sich selbst abkauft. Mit dem so von uns selbst geliehenen Geld kaufen wir sogenannte Credit Default Swaps (Kreditausfallversicherungen), die uns gegen einen Zahlungsausfall der Rosekids versichern.
Dann räumen wir unser Rosekids-Konto leer, indem wir auf einen Schlag einen Getränkevorrat für die nächsten 5 Jahre anlegen (eine sogenannte Eigenkapitalreduzierung). Das wird dazu führen, dass der Verein zahlungsunfähig wird und die Kreditausfallversicherung einspringen muss. Mit dem so gewonnenen Geld können wir das ganze wieder von vorne beginnen.
Das ist bereits gängige Praxis bei börsennotierten Unternehmen und funktioniert umso besser, je höher man verschuldet ist.

Rückenwind von Ratingagentur

Noch ein weiteres Ass haben wir im Ärmel, denn ein ehemaliger Freiburger VWL-Student, der auch einmal Rosekids-Mitglied war, hat es beruflich sehr weit gebracht und bis in die Vorstandsetage von Standard&Poor’s geschafft! Aus Angst um seine Karriere möchte er anonym bleiben, hat dem Vorstand aber in einer Email versprochen, dass er dafür sorgen werde, dass wir ein AAA-Rating erhalten. Diese Bestnote gleicht einem Freifahrtschein auf den Finanzmärkten und garantiert uns beinahe völlige Narrenfreiheit.

Bald negative Mitgliedsbeiträge?

Wenn all diese Finanzpläne planmäßig verlaufen, könnten die regulären Mitgliedsbeiträge bald überflüssig oder sogar negativ werden. Die gewaltigen Überschüsse, mit denen der Verein rechnet, werden dann an die Mitglieder ausbezahlt, statt von ihnen eingezogen zu werden. Auch die Eintrittspreise für zukünftige Rosekids-Partys oder die Teilnahmegebühr für Hüttenwochenenden könnten negativ werden.
Der Vorstand ist zuversichtlich, dass unsere Finanzplanungen aufgehen, denn wir haben natürlich einen soliden Puffer eingeplant, falls doch einmal irgendwo Geld fehlt: in diesem Fall wird der Preis für eine Flasche Wasser bei uns von 70 cent auf 1,10 € erhöht, um das Defizit auszugleichen.

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